Muschel Währung und Papua-Neuguinea

Geld kam erst später in das Leben der Menschen. Es wurde zusammengelebt in Gemeinschaften und Waren wurden getauscht. Mit dem Warentausch begann die Naturalwirtschaft und demzufolge später die Einführung des Geldes. Doch bis heute gibt es noch das sogenannte Primitivgeld in Form von Muscheln. Früher gab es noch Tee und Steine dazu.

Tabu und das sogenannte Muschelgeld

In der Südsee, ganz im Osten von Papua-Neuguinea ticken die Uhren noch langsamer. Neben einer traumhaft schönen Landschaft wird auf der Gazellen-Halbinsel Papua-Neuguinea in Neubritannien durchaus noch mit Muschelgeld bezahlt. Um Tabu, das Muschelgeld herzustellen, werden die im Meer lebenden Nassa-Schnecken gesammelt. Alternativ werden Netze geworfen, um sie dann aus dem Meer zu ziehen.

Die Nassa-Schnecken aus dem Meer

Die rund 7,5 cm langen Schnecken aus dem Meer werden in der Sonne getrocknet. Das Gehäuse der Nassa-Schnecken werden in fingernagelgroße Scheiben fein geschliffen. Anschließend werden die feinen Scheibchen auf Rattanstreifen gefädelt. Damit das Bezahlen später leichter wird, sollten kleine Abstände zwischen den Scheiben entstehen. In aller Regel besteht eine Kette aus 300 bis gar 400 Schnecken. Tabu ist wertvoll, da die Entstehungsarbeit sehr mühsam ist. Das Muschelgeld wurde reguliert, indem die Produktion überwacht wurde. Es durfte zu keiner Überproduktion kommen, damit keine Gefahr der Inflation sich anbahnte.

Die Voraussetzung für ein glückliches Leben

Für die Inselbewohner war die Voraussetzung für ein glückliches Leben, dass ausreichend Tabu gesammelt wurden. Die Vorstellung in den Köpfen der Menschen war, dass wer nicht bis zum Lebensende genügend Tabu vorweisen könnte, müsste fortwährend in einem fortwährenden Elend leben, im sogenannten Land von IaKupia. Das Muschelgeld wurde bei großer Anerkennung verschenkt oder als Gabe der Sühne genutzt. Gar Ehebruch wurde mit ein paar „Fäden“ veranschlagt und gar für einen Mord musste Muschelgeld bezahlt werden. Wer Muschelgeld stahl, wurde mit dem Tode bestraft.

Die Tolai und ihre Muschelgeldtradition

Bis heute spielt für die Inselbewohner, die Tolai, das Muschelgeld eine bedeutsame Rolle. Das Geld ist noch immer tief verankert. Touristen können gar mit Muschelgeld auf den Märkten oder in Geschäften bezahlen. Wer einmal erlebt, mit der Muschelwährung zu bezahlen, erlebt die extremen Gegensätze zur modernen Welt.